Freitag, 4. Juni 2010

Reise Reise: Mombasas Diani Beach

Hallo Ihr Lieben

vorab moechte ich mich kurz entschuldigen weniger aktiv gewesen zu sein, aber eine zukunftsbezogene Panik wie sie mich zu ereilen pflegt, wenn ich nicht genau weiss wie ich das Unvorhersehbare vorhersehen kann, ueberrante mein Wohlbefinden kurzerhand und noetigte mich jede moegliche Minute im Internet der Studienplatzorientierung zu widmen.
Entschuldigt also bitte.


Tag 6


Fruehmorgentlich wachen wir auf und geniessen den schon sich wohlig-warm aufplusternden Tag, mit seinem strahlenden wolkenlosen Sonnenscheinen, der in den fruehen Morgenstunden schon vielversprechender bezueglich Temperatur wirkt, als Kigali jemals zusagen koennte.

Vor der romatisch blau abblaetternden Holztuer waschen wir unser jeweiliges Sockenpaar aus und lassen die erste gleissende Waerme ueber unsere verzueckt grinsenden Lippen gleiten, bevor wir zum Diani Beach aufbrechen.

Hierbei handelt es sich um den von Touristen zwar bevoelkertsten Strand, aber eben auch um den Schoensten, was nicht unbedingt in kausalem Zusammenhang stehen muss.
Dorthin gelangt man, wenn man den Matatufahrer darum bittet einen an derjenigen Stelle der Parallel zum Strand verlaufenden Strasse abzusetzen, von der aus es am bequemsten sei sich zum Strand durchzuschlagen.
wer jetzt ueber diese Darstellung der Paradiesannaeherung schmunzelt, tut dies nicht zu Unrecht, denn um das begehrte Weiss zu sehen muessen wir durch eine verlassene Hotelanlage schleichen, die von einer uns misstrauisch beaeugenden Pavian-Population behaust wird. An diesem verwunschenen Ort, an dem ich mir als Mowgli in das Djungelbuch versetzt vorkomme, wird mir erst bewusst, wie riesig diese Tiere und wie unheimlich Proportional deren Gebisse sind.


Mit Stoecken und Steinen bewaffnet brechen wir abprupt durch die letzte Palmenreihe und schliessen einen Moment unsere Augen, geblendet vor Helligkeit und Schoenheit, als sich unsere Zehen in etwas Puderzuckerartiges krallen, was unser Verstand nur
widerwillig-ueberfordert in die Kathegorie Sand zu stecken versucht, begleitet von seinem laecherlichen Willen altbekannte Schubladen im Kopf zu oeffnen, sich mit eventuellem Neueinbau separater Trennwaende zu behelfen, seinem Scheitern, sowie der letztendlichen Erstkonstuktion eines Strand-Schreins zur Huldigung dieses Augenblicks weit weg von bisher gekannten Kathegorien.

Selbstbewusst-dreist und herausfordernd blickt uns die paradiesische Anmut Aug in Aug, wir zucken zuerst. Vor tuerkisem Wasser und einer erfrischenden Brise, die an unserer Kleidung sachte zerrend wogt und uns leise zufluestert, wir moegen doch bleiben und uns ausruhen. Wenn wir wollten fuer immer.

Wir ueberlegten es uns fuer die kommenden Stunden. Wir vertreiben sie uns mit Staunen, Baden und gegenseitigem Versichern wie merk-wuerdig wir im wahrsten Sinne diese Zeit finden. Als die Brandung zunimmt stuerzen wir uns in das maritime Tosen und bodysurfen auf den Wellen, werden meterweit auf den Kaemmen gespuelt. Ich breite meine Arme aus und gleite dahin, ein wunderschoenes Gefuehl.


Spaeter goennen wir uns erschoepft die letzten Minuten mit Blick auf unser Urlaubsleben. Knokking-on-heavens-door-aehnlich kippe ich laechelnd zur Seite lausche dem Rauschen, mit dem unbestimmten Gefuehl einfach satt zu sein, so reichhaltig an Leben war der Tag und so ausgetobt fuehle ich mich, wie es sonst wohl nur Kinder von sich behaupten koenen, die uebers Wochenende von ihren Eltern im Huepfburg-Baellebad-Bereich eines Einkaufszentrums vergessen wurden, ohne dass es sie stoeren wuerde.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie schön wieder mal von dir zu lesen, bin froh, dass es NUR die zukunftbezogene Panik war. Liebe Grüße vom Bodensee lucky

Opi hat gesagt…

Hallo Matthias,

genau so haben wir uns das lang anmutende Ausbleiben deiner tollen Berichterstattung erklärt.
Wir hoffen, dass deine Bemühungen bezüglich Studienplatzorientierung erfolgreich waren und freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit dir in nicht allzu langer Zeit.

Wir wünschen dir noch weiterhin so eindrucksvolle Erlebnisse und grüßen dich ganz lieb

deine Großeltern aus Ostfriesland

Anonym hat gesagt…

jaawoll, zieh es Dir voll rein, das Leben :-)

lG Papa

Miss Blub hat gesagt…

Hey Mattes,
ich les dein Blog echt gerne und mag deinen Berichtstil. Es ist interessant zu sehen welche adjektiv-lawinen du dir immer wieder ausdenken kannst. Ich bin fast neidisch:) geht deine studienplatzwahl in richtung journalismus?
Ich fands diesmal besondern interessant, wie du meine derzeitige Heimat beschrieben hast. Und meine Tür hast du in ein echt gutes Licht gesetzt!
Danke auch für die schmeichelnden WOrte für Diani, ich seh meistens nur die schrecklichen menschen dort:D

Ich hoffe dir gehts gut in Kigali und du genießt deine letzten wochen,

schön dich kennengelernt zu haben ud grüße an den Jonas,

die lokalpatriotin aus mombasa

PS. ich fand deine gedankengänge über männer und frauen übrgs sehr konstruktiv und denke immer noch drüber nach:D