Mittwoch, 14. Oktober 2009

Angekommen in Afrika III

Der gleiche Tag.
Nach einer holprigen Busfahrt und ener noch holprigeren letzten Jeppe Etappe auf der wir mitgenommen wurden, kommen wir auf das Partygelaende, uns werden erst Sitzmoeglichkeiten, dann Getraenke angeboten. Ich unterhalte mich mit Patricks Freundin, wir unterhalten uns erstaunlich offen ueber die Rolle der Jungen Frau in der Rwandischen Gesellschaft, ueber die Schwierigkeiten und Restriktionen denen sie unterworfen ist, Rechenschaften, die man gegenueber seinen Eltern ablegen muss und Uhrzeiten, die einzuhalten sind.
Ich frage sie persoenlich, inwiefern sie das belastet.
Sie habe da weniger Probleme.
Ahhh, ich verstehe, ob sie denn so ein gutes, offenes, eher westlich-gepreagtes Verhaeltnis zu ihren Eltern habe, hake ich nach.
Nein, ihre Eltern seien schlicht tot.
Da war es mir wieder passiert, das Familien-dilemma, die Frage nach der Verwandschaft, die einerseits hoeflich gemeint ist, ein Entgegenkommen an das Einheimische Denken darstellen soll, mit der ich mich aber leider schon mehr als einmal auf die Nase gelegt habe.
Schweigen.Wieder komme ich an, hier, in Rwanda.

Spaeter haeb ich ein sehr tolles, befluegelndes Gespreach mit Patrick, wir unterhalten uns ueber kulturelle Unterschiede, tauschen durch unterschiedliche sozialisierungsprozesse gepreagte Standpunkte aus, machen beiderseitige Zugesteandnisee, diskutieren angeregt ueber die moeglichen Sichtweisen meines Voluntaerdaseins hier in Afrika, Vorzuege und Nachteile. Ein Substanzgespreach ueber Kernthemen, wie ich es mir gewuenscht habe hier fuehren zu koennen. Ich spuere wie die Kluft, der zwischenkulturelle Abgrund kleiner wird, die zwei weit entfernten Steilwaende des Grand-Kanyons-der-Verschiedenheit krachend aneinander rasen, die terrestrische Naht verheilt , sich in einem gemeinsamen von Verbundenheit inspiriertem Lachen aufloest. Besiegelnd reichen wir uns um unserer Komplizenschaft wissend laechelnd die Hand.

Endlich angekommen, im Kontinent der Froehlichkeit!

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