Donnerstag, 22. Oktober 2009

Fragen

Leben wir in einem Elfenbeinturm der Moralitaet?
Muessen erst die Grundbeduerfnisse erfuellt sein, bevor man von Ethik reden kann?
Sind wir Luxusmoralisten?
Ist allein reflexives Denken schon der Beweis einer gewissen Previligiertheit?
Wie sehr kann man weggucken? Idealismus? Luxus?
Reicht es sich Problemen schlicht zu oeffnen? Kann ich mit westlichem Wissen, Erziehung und Lebensstandard urteilen?
Idealismus als psychologischer Trick, Selbstschutz?
Muss man etwas wirklich nur genug wollen um es zu erreichen, oder ist das ein zu westlicher Spruch?
Funktioniert er nur bei gewissen Grundstandards des Lebens?
Endet er am Determinismus?

Wenn man immer weiter an das Gute glaubt, ultra-Idealist wird, fuehrt das in Theologie? Letzte Hoffnung bei keiner Hoffnung, gibt es eine hoehere Religioesitaet wo mehr verzweiflung herscht?
Ist Atheismus ein Luxus?

Gibt es verschiedene (Sonder)-Formen der Aggression, oder nur unterschiedliche Lebensumstaende?
Was ist unmoralischer- zu klauen, wenn du hunger hast, oder Kraft einer gesellschaftlich-verankerten Selbstjustiz den Dieb zu Strafen um diejenigen zu schuetzen, die im allgemeinen Schnitt daran zugrunde gehen wuerden, beklaut zu werden?
Wer will darauf eine Antwort geben?
Koerperverletzung?
Welche ist krasser, die, wenn der Dieb verpruegelt wird waehrend die Anwesenden wegschauen, oder wenn der Dieb jemandem die Lebensgrundlage wegklaut?
Ist es dann Hass, wenn jemand vepruegelt wird, oder Angst?
Markiert der Dieb genau die Kante zum Abgrund zwischen Leben und Tod?
Verpruegelt man den Tod, das Leid?

Muss man zwischem relativem und absolutem Leid unterschieden?
Entscheidet schlussendlich nicht die subjektive Erfahrungswelt?
Leidet das verwoehnte Goer, dem man das neue Paar Schuhe verweigert auf der Skala ihrer Leiderfahrungen genauso wie ein vom Leben gebeutelter Mensch, den man schlaegt?
Muessen wir Westler, Hochalter der charakterlichen Einzelindividuen nicht subjektiv-relativ argumentieren?
Ist es wiederum nicht anmaszend, zu behaupten, jemand empfaende koerperliches Leid weniger schlimm als andere?
Ist Toleranz zu weit getrieben wegschauen, runterspielen, Anteilnahmslosigkeit?
Ist es nicht eklig als aussenstehender Europaer mit erhobenem Zeigefinger zu mahnen?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mein lieber Sohn,

bei manchen Zeilen von Dir halte ich regelrecht den Atem an.
Ob das Leben auf alle Deine Fragen eine passende Antwort parat hällt, dass wird sich zeigen.
Durch Dein Engagement vor Ort wirst du mehr Antworten erlangen, als Andere sich überhaupt Fragen stellen.
Sei weiterhin wissensdurstig, kritisch und lojal.
Meine Gedanken begleiten Dich sehr oft.

Papa